Wie soll man in der Passionszeit angemessen Gottesdienste gestalten? Kirchengeschichtlich und liturgisch ist diese Zeit geprägt von Gedanken der Einkehr und Buße sowie Betrachtungen über das Leiden und Sterben Jesu Christi. Kann man das auch irgendwie in unseren Gottesdiensten heute umsetzen?
Diesen Versuch unternehmen die Musiker aus den Gemeinden Lahr und Schwarzach nun schon seit einigen Jahren in Form einer Passionsmusik. Regelmäßig wirken dabei auch Geschwister aus Troisdorf, Buch, in den letzten Jahren sogar aus Hamburg mit. So ist dieser Gottesdienst in der Passionszeit auch eine Form für übergemeindliches, gemeinsames Musizieren geworden.
In verschiedenen Besetzungen begleiten die Musiker Stücke wie „O Haupt voll Blut und Wunden“ oder „Lang und schwer ist der Weg“. Das Blasorchester profitiert dabei besonders davon, dass man Spieler aus mehreren Gemeinschaften hat. So kann man in Orchester bis zu zwölfstimmig spielen.
Der Männerchor hat zwei Lieder für den Gottesdienst eingeübt. Dabei wirken nicht nur Sänger aus den Chören der beteiligten Gemeinschaften mit, sondern auch Männer, die besonders zu diesem Anlass mitwirken möchten. Eine sehr gute Gelegenheit also, die Freude am Singen und Musizieren auch weiter zu vermitteln.
Das Streichensemble begleitet dabei den Gesang ungemein harmonisch und mit einem so wunderbaren Klang, den man nur beim Hören von echter, handgemachter Musik erfahren kann. Eine besondere Erfahrung ist, dass solche Musik nicht nur des Klanges wegen da ist, also wie ein hohles Gefäß klingt. Vielmehr versucht sie die Leidensgeschichte Jesu als Musik mit den passenden Harmonien zu vermitteln und den Besuchern in unseren Gemeinschaften nahe zu bringen.
Die Predigt von Bruder Paul Dekan aus der Gemeinschaft Hamburg hatte den Text aus Hebräer 2, 9+10 als Grundlage. Die zentralen Fragen dabei an uns: Gehen wir auch den Weg der Erniedrigung mit Jesus mit? Stellen wir uns solche Fragen überhaupt, oder ist das für uns in unserem Leben gar kein Thema mehr?
Damit man bei dem vielen Musizieren auch nicht hungrig bleibt, haben einige Geschwister für hervorragende Versorgung aller Beteiligten gesorgt. Weiterhin hoffen die Verantwortlichen, dass auch in Zukunft gute Bereitschaft zur Mitwirkung an solchen musikalischen Gottesdiensten besteht und die Gemeinschaft unter den Gemeinden auch dadurch eine lebendige Beziehung bleibt.
Ihr Artur Schwarz