Die Angst im Nacken
Nach vielen Jahren in Bad Sooden-Allendorf, fand das diesjährige Männerwochenende erstmalig im neuen und bereits wunderschön hergerichteten Freizeitheim Koinonia statt. Die Gemeinschaft unter den Brüdern aus unterschiedlichen Gemeinden war herrlich und trotz den Entfernungen liebevoll, freundlich und offen. Wir durften an diesem Wochenende gemeinsam beten und singen; haben das Wort Gottes betrachtet und hatten viel Zeit zum Austausch und zur geistlichen Erbauung.
In einer kleinen, aber gemütlichen Gruppe durften wir an diesem Wochenende gemeinsam mehr davon lernen, was es für Ängste gibt und was die Bibel zum Thema Angst sagt. „Wie gerne redest du über Angst?“ Gerade als Männer neigen wir dazu uns nach außen hin als stark und mutig darzustellen und uns indirekt von dem Spruch: „Männer weinen nicht“ beeinflussen zu lassen. Doch durch einfache Fragen zur Selbstreflexion durften wir erkennen, wie die Angst in dem ein oder anderen Bereich bei jedem größer oder kleiner war. Wir durften lernen, dass die Flucht vor der Angst nicht die Lösung ist. Die Folge der Angst ist nämlich enorm und hat weitreichende Auswirkungen, denn die Angst zeigt einen Mangel an Liebe. Sie macht uns unser selbstsüchtiges Handeln bewusst, welches in unserem Leben sichtbar wird. Unter anderem in der Menschenfurcht. Doch das Wissen um unsere Sündhaftigkeit und dem Bewusstsein von Gottes Gegenwart bewirkt Gottesfurcht. In all unserer Angst ist die Geborgenheit des Vaters im Himmel der größte Trost, den wir haben und weitergeben dürfen. Nicht nur Josua galt damals die Zusage: „Sei unerschrocken und sei nicht verzagt; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst! (Jos. 1,9)“, sondern auch uns. Obwohl wir vieles aus der Bibel kennen, ist es gut nochmals Gottes Zusagen zu hören und persönlich in Anspruch zu nehmen.
Am Samstagmittag besuchten wir den Bunker von Ilbenstadt. Eine ehemalige Kommandozentrale für Zivil- und Katastrophenschutz. Es war sehr interessant. Durch die unterirdische Führung verspürte ich persönlich ein Gefühl von Angst. Außerdem hatten wir an dem Abend auch noch Besuch vom Bruder Hartmut („Hacke“) Dauth, der ein Zeugnis von seinem Leben gab; wie er mit den Gefühlen und der Angst in seinem Leben umgegangen ist. Es war für uns eine Ermutigung und Stärkung, dass wir als Männer nicht alleine dem Leistungs- und Erwartungsdruck standhalten müssen, sondern den Ruf unseres Heilands annehmen und bei ihm Ruhe finden dürfen (Mt. 11,28-30).
Zum Schluss möchte ich mich sehr herzlich bei dem aufopfernden Dienst der Geschwister im Freizeitheim Koinonia bedanken, denn auch dieser Dienst ist nicht zu unterschätzen und nicht weniger Wert beim himmlischen Vater als der Dienst am Wort. Möge unser himmlischer Vater ihnen auch diesen aufopfernden Dienst vergelten und weiterhin Kraft, Freude, Liebe und Ausdauer geben.
Reinhold Miller