„Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“ Offenbarung 21,6
Nimm und trink, das tut dir gut! Als Kinder haben wir das oft gehört, wenn wir besonders durstig waren, oder krank. Und wenn es gute Hände waren, die uns den Becher reichten, dann tat es doppelt gut.
In späteren Jahren gab es andere Erfahrungen. Nicht alles, was man trank, hat gut getan. Vieles worauf man sich einlieĂź, war Täuschung. Entsprach dem seelischen Verlangen nicht. Konnte den Lebensdurst nicht stillen. Denn unsere Seele „dĂĽrstet nach Gott, nach dem lebendiÂgen Gott. Sie will ErfĂĽllung nicht nur Stillung.“(Ps.42,2)
Bewusst und auch unbeÂwusst, sind wir alle auf der Suche danach. Die EiÂnen frĂĽher, andere später. Die alles entscheidende Frage aber bleibt offen. Wie kann ich vor IHM bestehen, wenn unausweichlich ER mir begegnet? – So fragen die Durstigen, die nichts zu bieten haben, als nur ihren Durst. Die Zahl der Entwöhnten, die solchen Durst nicht kennen, ist weit größer. Sie haben sich solÂchen Durst abtrainiert. Nach der Devise: „Was man nicht sieht, das gibt es nicht: Doch Gottlose sind Gott noch lange nicht los. Das wird sich letztendlich erweisen.“
An IHM fĂĽhrt kein Weg und kein Wasser vorbei.
Gewiss gibt es noch eine dritte Kategorie von Menschen. Ganze Völker gehören dazu. Seit Urzeiten sucht man in strengen religiösen Ritualen sein Seelenheil. Unfassbar was da alles investiert wird, an Leib und Leben, um Gott nahe zu komÂmen. Und um Gott gĂĽnstig zu stimmen. Doch reicht es meist nur bis zur „Schwelle“. Nicht bis zur „Quelle“. DiesbezĂĽglich sind alle menschlichen Anstrengungen bisher „auf der Strecke“ geblieÂben.
Und das macht den Unterschied aus. Eben darin unterscheidet sich das Christentum von allen Religionen. Religionen sind der Weg von unten nach oben. Die Botschaft der Bibel hingeÂgen ist der umgekehrte Weg: GOTT kommt zu uns! Er kommt uns entgegen. Jedem von uns kommt er entgegen. Er sucht uns wie ein Hirte seine verirrten Schafe, die von selbst nicht zurĂĽckfinden können. In tiefste Tiefen menschlichen Elends kam er herab, daÂmit keiner vergessen oder verachtet werde.
Das mag unfassbar sein, ist aber wahr. Ist erfahrbar! Und alle, die sich Gott geöffnet haben, bezeugen es. Alles bisher TrenÂnende und Fremde gilt jetzt nicht mehr. Es ist ĂĽberwunden. Im Opfer das er selbst erbrachte, am Kreuz von Golgatha. Das sind wir IHM Wert gewesen – und wert geblieben bis auf den heutiÂgen Tag.
Hier – und nur hier – ist die „Quelle lebendiÂgen Wassers“ fĂĽr durstige Seelen: Friede, Versöhnung und Ewigkeit! Das ist uns im Evangelium verbrieft.
Weil der Gekreuzigte ja nicht im Tod geblieÂben ist. Der Auferstandene bezeugte und bezeugt sich den Seinen auf seine Weise weltweit.
Und wir gehören dazu. Wir haben sein Wort. Geladene Gäste sind wir. Beschenkt und ausgestatÂtet mit Gnade und BarmÂherzigkeit. Ohne jegliche Gegenleistung. Ganz und gar umsonst! Man muss nur kommen und empfangen, das ist alles. Denn Liebe ist nicht käuflich. Sie will beantwortet sein. „So nimm denn und trink! Mein Blut fĂĽr dich vergossen.“ Das stärke und erhalte dich im Glauben zum ewigen Leben.
In unserem Geistlichen Liederschatz (319) singen wir:
„Wen dĂĽrstet, der komme und trinke sich satt.“ So rufet der Geist und die Braut, nur wer in dem Strome gewaschen sich hat, das Angesicht Gottes einst schaut.
O Seele, ich bitte dich; komm und such diesen herrlichen Strom, sein Wasser fließt frei und mächtiglich. O glaub`s, es fließt für dich.
Siegfried Springer